Kreatives Multitalent

Apr 1, 2020

Udo Boppré sucht nach Herausforderungen – sei es im Sport oder in der Musik. Beides verbindet er zudem.

Von Sibylle Dornseiff /Mannheimer Morgen /50 Plus /25.März 2020 /Bild: Michael Ruffler

Udo Boppré liebt sein Doppelleben. Trotzdem gibt es Momente, in denen er sein Dasein als Trainer und Profi-Musiker nicht rundum genießen kann. Wie noch im vergangenen Jahr, als der 53-jährige Ludwigshafener nicht nur den Karate-Landesstützpunkt beim PSV Mannheim leitete, Kader- und Freizeit-Sportler trainierte, mit Lehrgängen und Workshops durch ganz Deutschland tourte, sondern neben seiner Tätigkeit als Lehrer an drei Musikschulen auch in fünf Bands am Schlagzeug saß. „Aber alles ist eine Sache der Dosierung – vor allem, wenn man über fünfzig ist“, hat der Vater zweier Kinder mit „Stainless Quo“und „Sissis Top“ jetzt nur noch zwei Bands und kommt mit seinem Zwölf- bis 14-Stundentag
wieder gut zurecht, obwohl das Privatleben weitgehend auf der Strecke bleibt.

Jetzt kann er über ein neues Buch zumindest nachdenken, mit „Kata-Bunkai“ hat er 2002 sein erstes veröffentlicht. „Karate ist ja eigentlich eine Selbstverteidigung, im Kata-Stil wird ohne Gegner gekämpft. Ich habe mich irgendwann einmal gefragt, ob ich in der Lage wäre, mich bei einem Angriff auf der Straße zu wehren. Ich musste verneinen.“ Aus dieser Erkenntnis heraus „übersetzte“ er die Kata-Technik („jede Bewegung hat eine Bedeutung“) für die Straße und war mit diesem relativ neuen Thema schnell für jede Menge Lehrgänge gebucht. „Alle wollten danach Material“ – und so entstand die Idee zu einem Buch. Doch die Suche nach einem Verlag gestaltete sich damals schwierig. „Heute könnte ich bei drei oder vier Verlagern veröffentlichen“, ist Boppré nun ein gefragter Mann…

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